Luke Cage

Daredevil: Shadowland

Marvel

Kaum hat sich Daredevil als Anführer von The Hand etabliert (siehe The Devil’s Hand), verliert er die Kontrolle – nämlich über sich selbst. Besessen von einem bösen Dämon (The Beast) trägt er nun schwarz, bewohnt eine Festung namens Shadowland und geht über Leichen. Die erste: Bullseye. DD tötet ihn im Gefecht. Doch kaum ist Lester unter der Erde, lässt ihn DD wieder ausbuddeln, um ihn wiederzuerwecken – man braucht halt gutes Personal.

Sonst lässt Matt niemanden an sich heran. Er verschanzt sich in seiner Festung und lässt seine Ninjas eine Schreckensherrschaft in Hell’s Kitchen errichten. In der Zwischenzeit versammeln sich die Street Level Heroes (Luke Cage, Iron Fist, Moon Knight, Spider-Man etc.), um Matt wieder zur Vernunft zu bringen. Mit dabei als Special Guests sind auch Elektra und Wolverine. Doch Matt lässt sich auf Diskussionen nicht ein: Entweder sie schließen sich ihm an oder sie können wieder gehen. Wer nicht für ihn ist, ist gegen ihn. Wilson Fisk versucht, die Aufregung zu seinen Gunsten zu nutzen und beschwört den Ghost Rider herauf …

Habe ich irgendwas vergessen? Ganz bestimmt. In dieser Gemengelage, in der sich die Ereignisse überstürzen und die Figuren häufen, kann man kaum den Überblick behalten. Die Verwirrung beginnt schon bei der Lesereihenfolge. Da gibt es das Hauptevent Shadowland und dann noch den Band Daredevil: Shadowland (#508-512), den man weder davor noch danach lesen sollte, sondern jeweils im Wechsel mit dem Hauptevent, um die Lücken zu füllen und zu erfahren, was Foggy Nelson, Dakota North und Becky treiben und versuchen, sich in einem chaotischen Hell’s Kitchen am Leben zu halten.

Nach all dem langen Aufbau mit Lady Bullseye, der Rückkehr des Kingpin und der Übernahme von The Hand enttäuscht das Event jedoch mit reiner Action und einem seelenlosen Helden, der zum Schurken mutiert, aber da er das nicht einmal aus freien Stücken tut, wirkt das Ganze ziemlich hohl. Am Ende reicht nur ein kleiner Energieschub von Iron Fist und Matt findet wieder zu sich selbst zurück. Ohne die Zwischenspiele über die Nebencharaktere wäre es ein reines Kampfspektakel. Am Ende suchen Ben Urich und Detective Alex Kurtz nach dem verschollenen Matt Murdock, finden aber nur einen neuen Stellvertreter: Black Panther.

Andy Diggle erzählt seine Story zu Ende in der vierteiligen Miniserie Daredevil: Reborn. Matt taucht unter und begibt sich auf Sinn- und Selbstsuche, bevor Mark Waid als Autor übernimmt und dem Helden neues Leben einhaucht.

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